Als der Dombildhauer Heinrich Seling im Jahre 1912 in Osnabrück verstarb, kam 1914 auf Initiative
des späteren Erzbischofs Dr.Wilhelm Berning der damals 51jährige Jakob Holtmann (1863-1935) von
Kevelaer nach Osnabrück. Neben zahlreichen sakralen Werken, wie z. B. den St. Adolfs-Altar im Dom,
die Pieta in der Herz- Jesu-Kirche oder die große Christus- König-Figur in Haste schnitzte er für
das Osnabrücker Land zwei große und bedeutende Weihnachtskrippen, eine für den Osnabrücker Dom
(1919-1929) und die andere für die St. Alexander Kirchengemeinde Wallenhorst (nach 1924). In der
Werkstatt des Jakob Holtmann waren um 1925 etwa 15 Personen beschäftigt, darunter Schnitzer,
Ornamentierer, Maler und Tischler. Zu den Mitarbeitern, die auch bei Jakob Holtmann ihre Lehre
absolvierten und in späterer Zeit die Bildhauerszene in Osnabrück nachhaltig beeinflussten, zählen
Georg Hörnschemeyer und Walter Mellmann, über die an anderer Stelle berichtet wird. Die
Weihnachtskrippe des Osnabrücker Domes mit ihren insgesamt 46 Figuren ist die größte und die
bedeutendste Krippe des Osnabrücker Landes und des Emslandes.

Hauptgruppe, Dom zu Osnabrück
Holz, polychromiert, 120 cm, 1919
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Hirtenfeld, Dom zu Osnabrück
Holz, polychromiert, Figuren 80 cm,
Feld 200 x 300 cm, 1926

Gesamtdarstellung der Domkrippe Osnabrück, 1928
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