Willi Witte (1926-1992)
Letzter Schüler und gleichzeitig auch Schwiegersohn von Ludwig Nolde war Willi Witte. Zwar hat sich
Willi Witte, nachdem er seine Lehre bei Ludwig Nolde abgeschlossen hatte und in Münster ein weiteres
Studium aufnahm, von Ludwig Noldess Schnitzart und Tradition gelöst, beibehalten hat er jedoch eine
auf der Religiösität von Ludwig Nolde beruhende Gestaltungsabsicht und Gestaltungsart. Vielfältig ist
das Werk Willi Wittes. Aus Stein, Holz, Metall, Elfenbein und gelegentlich auch aus Keramik fertigte
er seine Werke für Kirchengemeinden, öffentliche Einrichtungen und für Privatpersonen an. Auffallend
sind jedoch seine Weihnachtskrippen, von denen neben mehreren kleinen Krippen zwei Kirchenkrippen
besonders herausragen. Zum einen ist es die Weihnachtskrippe der Kirchengemeinde Brandlecht, bei der
auf zwei großen Relieftafeln Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt werden und bei der
die heilige Familie in der Mitte dieser Platten aufgebaut wird. Das Kind ist die Mitte des Geschehens,
und über dem Kind mit seinen Eltern sehen wir überdimensioniert das Zeichen der Dreifaltigkeit Gottes.
Seine bekannteste Krippe ist die Weihnachtskrippe für die Evangelische Kirchengemeinde am Münster zu
Hameln. In dieser Weihnachtskrippe kommen seine ganze Schaffenskraft, seine kreativen Fähigkeiten und
sein umfassendes Verständnis in der Verbindung von Glauben und Kunst zum Ausdruck. Willi Witte war auch
Gründungsmitglied des Vereins der Krippenfreunde Osnabrücker - Emsland e.V. und darüber hinaus auch
langjähriges Mitglied im Verein der Krippenfreunde Rheinland und Westfalen e.V. Besonders zu erwähnen
sind auch sein Engagement als Kunsterzieher am Gymnasium Carolinum in Osnabrück und seine vielen
Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer zum Thema "Kreativitätsentwicklung".
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Verkündigungsengel, Osnabrück
Holz, farbig gefasst,
25 cm, 1987
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Hauskrippe, Osnabrück
Holz, 40 cm, 1980 - 1987
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Kirchenkrippe, Brandlecht
Holz, natur, ca. 3 x 1,5 m
Figuren 80 cm, 1976
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